Über den Tod reden

Es war eine Töpferei auf meiner mehrtägigen Wanderung, in der ich einer Mutter mit erwachsener Tochter begegnete.

Eine getöpferte Vase erinnert mich an eine Urne und ich frage nach.
Die Mutter ist dem Thema Tod eher distanziert, während sich die Tochter mir interessiert zu wendet.
Die Tochter findet es spannend, die eigenen Urne zu töpfern und diese zu Lebzeiten als Vase oder Vorsorge-Behälter zu verwenden.
Ich verabschiede mich und gehe zur Tür, da höre ich wie die Tochter mit der Mutter eine Diskussion beginnen möchte.

Die Tochter: „Ig möchte de, wenn ig mau stirbe…“
Die Mutter: „Jetzt gad stirbsch aber no nid, hoffeni ömu!“

Dieser angefangene und kurz gehaltene Austausch kommt häufig vor.
Die Eltern und Kinder sind sich selten einig, wann der richtige Zeitpunkt ist, um über den Tod, den Abschied und die Bestattungsvorsorge zu reden.

Die Diskussion über den Tod ist immer auch ein gegenüber stehen des endlichen Lebens, dieser Tatsache wir Menschen oft nur ungern begegnen.

Für diese Diskussion gibt es kein zu früher Zeitpunkt, aber es kann irgendwann zu spät sein. 

Wer sich in diesem Thema fremd und unwohl fühlt, dem empfehle ich einen reflektierten Austausch über das Leben.
Was möchte ich im Leben alles erfahren, erledigen und besuchen?
Welche Farben, Blumen, Musik mag ich besonders und warum?
Welche Menschen sind mir wichtig?
Wie lebe ich mein Leben? Eher grosszügig und pompös oder intrinsisch und zurückhaltend?

Nur so nebenbei, die PonyMaps Tod kann übrigens bunt, witzig, seriös und nachdenklich die Diskussion anregen. – Ich verwende die Maps gerne auch in meiner Beratung.

Wer sich in Gruppen z.B. Eltern und Kindern der Vorsorge zuwendet sollte nicht eine Person in den Mittelpunkt stellen, sondern alle sollen von sich erzählen und evtl. Notizen machen (kann auch später noch gemacht werden).

Als Beraterin für Vorsorge, Todesfall und Trauer begleite ich Eltern und (erwachsene) Kinder, Paare, gewählte Vorsorgebeauftragte etc. auf dem Weg zum offenen Austausch.

06.06.2025