Zum Hauptinhalt springen

Trauer und Alkohol

Die Nachricht, der Schock, der emotionale Schmerz und dann der Gedanke:

„es Glas Wyy, nei eher gad e kräftige Schnaps! – nume eis zum besser schlafe.“Nur „eines“ kann der Anfang einer schwerwiegenden Suchtproblematik sein.

Trauer und Alkohol verträgt sich nicht!

Die Trauer eines Todesfalls ist mit starken emotionalen Schmerzen verbunden, diese sich mit Alkohol „betäuben“ lassen und besser auszuhalten sind. Die Trauer wird irgendwann weniger, ein Umgang kann damit gefunden werden, das Verlangen nach Alkohol wird bleiben und stetig zunehmen.

Alkohol ist einfach zu bekommen, einfacher als ein Schlaf-Medikament. Für ein Schlafmedikament ist eine Kurzberatung mit Anweisung zur Einnahme der medizinischen Fachperson in der Praxis oder Apotheke nötig. Alkohol gibt es quasi in jedem Haushalt und in jedem Lädeli ohne Beratung und ohne Gefahrenhinweis. Alkohol in Krisen ist Gift für den Menschen und kann schwerwiegende Folge für dessen Lebensbereiche.

Meine Bitte an das soziale Netzwerk von trauernden Menschen, bitte schenkt in der Trauer keinen Alkohol und macht auch keine Sprüche mit (in)direkten Angeboten „da bruchts doch gad es Glas Wyy / Schnapps“

Die Alkoholabhängigkeit ist immer ein Thema am Erstgespräch meiner Trauerbegleitung. Die Frage nach dem Alkoholkonsum macht auch in späteren Gesprächen Sinn. Da die Menschen in der Trauer manchmal eine veränderte Selbstwahrnehmung haben und ihr Verhalten zu Alkohol (Sucht) nicht (mehr) erkennen.

Das Thema Trauer ist bei mir mit allen Herausforderungen willkommen, bei verhärteten Suchtthemen oder psychologischen Gesundheitssituationen finden wir gemeinsam die passende Triage.

03.03.2025